Mutter-Kind-Heim fördern
Geschrieben von: Offenbach-Post   

Samstag, den 11. November 2017

Stiftung für Einrichtung an der Justizvollzugsanstalt in Preungesheim gegründet

Dreieich * Es war eine große und schwierige Aufgabe. Doch nun ist es geschafft. Nach der Gründung der Stiftung für das Mutter-Kind-Heim der Justizvollzugsanstalt (JVA) Frankfurt III im September folgt am heutigen Samstag um 14:00 Uhr die Akademische Feier. Veranstaltungsort ist das Friedel-Henz-Haus in der Oberen Kreuzäckerstraße 6 in Frankfurt. Dazu haben sich Bundes- und Landtagsabgeordnete, Vertreter des Justizministeriums und Magistratsmitglieder angesagt.

Seit 1969 gibt es den Verein Mutter-Kind-Heim Preungesheim, der einzige Förderverein, der eine solche Einrichtung in einer JVA ideell und finanziell unterstützt – und das seit dem Entstehungsjahr des ersten Heims dieser Art in einer Strafanstalt überhaupt. Auslöser war damals der Schmerz junger Mütter, sich von ihren während der Haft geborenen Babys trennen zu müssen. Die damalige Leiterin der Frauenhaftanstalt, Helga Einsele, suchte nach Wegen, die Trennung zu vermeiden und Kindern die Chance des Zusammenlebens mit ihren Müttern zu erhalten. Inzwischen hat das Mutter-Kind-Heim bundesweit Schule gemacht.

Unterstützung kommt vom Förderverein, der ehrenamtlich geführt wird und ohne Unterbrechung als gemeinnützig anerkannt ist. Sich dieser Vorreiterrolle im Justizvollzug bewusst, hat er aus eigenen Mitteln die Stiftung gegründet. Gemeinsame Ziele sind die Fürsorge für Strafgefangene und ehemalige Insassen sowie die Vertretung inhaftierter Mütter und ihrer mit ihnen lebenden Kinder. Finanzielle Hilfen werden unter anderem geleistet für Fortbildungskurse, Telefon- und Fahrtkosten, Anschaffungen von Spielmaterial oder die Beteiligung an Kinderfesten. Darüber hinaus will die Stiftung im Rahmen der bestehenden rechtlichen Möglichkeiten zur Verbesserung der Gesundheits- und Lebensbedingungen von Müttern und Kindern während der Haft und gegebenenfalls nach ihrer Entlassung beitragen. Gefördert werden soll auch die Erziehungsfähigkeit der Mütter.

Den Vorstand bilden vier Vorstandsmitglieder des Fördervereins sowie Personen der Anstaltsleitung der JVA. Vorsitzende ist Ortrud Georg-Pathe, Stellvertreter Erich Gebele. hok



Den Stiftungsvorstand bilden (von links) Michaela Wasemüller (Anstaltsleiterin), Christiane von Keutz, Ortrud Georg-Pathe (Vorsitzende), Erich Gebele (stellvertretender Vorsitzender), Klaus Hermes (Heimleiter) und Brigitte Schmitz-Rößner.  Foto:p