Heim mit Vorreiterrolle
Geschrieben von: Dreieich-Zeitung   

Montag, den 6. Dezember 2017

Inhaftierte Mütter mit Kindern: Stiftung gegründet – Vorsitzende aus Dreieich

FRANKFURT/DREIEICH (jeh) – Für Ortrud Georg-Pathe, die sich schon seit vielen Jahren für inhaftierte Mütter und deren Kinder engagiert, ist in diesem Herbst ein lang gehegter Wunsch in Erfüllung gegangen. Gemeinsam mit engagierten Mitstreitern und im Schulterschluss mit Politik und Landesregierung konnte im September die „Stiftung für das Mutter-Kind-Heim der JVA Frankfurt III“ aus der Taufe gehoben werden.

Georg-Pathe, die in Dreieich zu Hause ist, steht an der Spitze des Vereins „Mutter-Kind-Heim Preungesheim“. Es ist dies deutschlandweit der einzige Förderverein, der eine Mutter-Kind-Einrichtung unter dem Dach einer JVA ideell und finanziell unterstützt – und das ohne Unterbrechung bereits seit Eröffnung des derzeit von Klaus Hermes geführten Heims. Das war anno 1969. Fortan fungiert die Dreieicherin auch als Vorstandsvorsitzende der Stiftung, die laut Satzung folgenden Zielen verpflichtet ist: „Die Förderung der Fürsorge für Strafgefangene und ehemalige Strafgefangene durch bürgerschaftliches Engagement zugunsten dieser Zwecke, insbesondere die Unterstützung des Mutter-Kind-Heimes der Justizvollzugsanstalt für Frauen in Frankfurt am Main/Preungesheim sowie die Verfolgung der Interessen der inhaftierten Mütter und ihrer Kinder.“

Die Akademische Feier, mit der die Gründung der Stiftung öffentlich gewürdigt wurde, fand Mitte November in Frankfurt statt. Es war dies eine weitere Gelegenheit für alle Beteiligten, für das skizzierte Anliegen zu werben. Dabei machte Georg-Pathe auch noch einmal deutlich, dass der Anstoß zur Gründung aus den Reihen des Vereins kam. Man sei sich, so die Botschaft, der besonderen Vorreiterrolle sehr wohl bewusst, die die von Michaela Wasemüller geleitete Anstalt in Preungesheim im deutschen Justizvollzug einnehme. Diese flankierten Verein und Stiftung mit der Bereitstellung von Finanzmitteln für Fortbildungskurse, für Telefon- und Fahrtkosten, für die Beschaffung von Spielmaterial und mit der Beteiligung an Kinderfesten und weiteren Aktivitäten.

Klar ist: „Die Stiftung ist uneigennützig tätig und verfolgt keine eigenwirtschaftlichen Zwecke.“ Die Amtszeit des sechsköpfigen Vorstandes beläuft sich auf drei Jahre, Sitz der Stiftung, die fortan weitere Gelder generieren soll, ist Frankfurt. Die Kontaktdaten lauten: Ortrud Georg-Pathe, Telefon (06103) 62471, E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist gegen Spambots geschützt! JavaScript muss aktiviert werden, damit sie angezeigt werden kann. .

Ein sechsköpfiger Vorstand kümmert sich um die Belange der neuen „Stiftung für das Mutter-Kind-Heim der JVA Frankfurt III“ (sitzend, von links): Michaela Wasemüller (Anstaltsleiterin), Christiane von Keutz, Ortrud Georg-Pathe (Vorstandsvorsitzende) und Brigitte Schmitz-Rößner. Stehend (von links): Erich Gebele (stellvertretender Vorstandsvorsitzender) und Klaus Hermes (Heimleiter).