Ehrenbrief des Landes Hessen Drucken

Donnerstag, 7. November 2013  -  Stadt Post

Vier Geehrte - ein Ziel: Einsatz für die Menschen


Ortrud Georg-Pathe erhält den Landesehrenbrief durch Landrat Oliver Quilling



Dreieich (epa) - Noch nie waren es gleich vier Dreieicher, die gemeinsam in einer feierlichen Veranstaltung im Rathaus den Ehrenbrief des Landes Hessen aus den Händen von Landrat Oliver Quilling in Empfang nehmen konnten. Dabei galt ihr Engagement in den vergangenen Jahren völlig unterschiedlichen Aufgaben.

Ortrud Georg-Pathe lag als Mutter von vier Kindern das Schicksal der Jüngsten besonders am Herzen. Die 62-Jährige gründete deshalb eine Selbsthilfegruppe für Frauen, deren Kinder bereits früh verstorben sind. Bei den Hayner Weibern übernahm sie mehrere Funktion bis hin zur Vorsitzenden, organisiert im Rahmen der Kreisvolkshochschule Betriebsbesichtigungen, arbeitete im Kinderschutzbund Westkreis Offenbach mit und engagierte sich als Kreisvorsitzende und stellvertretende Landesvositzende der Graue-Panther-Partei für die Belange der älteren Generation.

Seit acht Jahren betreut sie inhaftierte Mütter und deren Kinder in der Justizvollzugsanstalt III in Frankfurt-Preungesheim. Seit 2010 steht sie dem bundesweit einzigen Förderverein dieser Art, dem Verein Mutter-Kind-Heim Preungesheim, vor, hält Vorträge über die Probleme der inhaftierten Frauen und setzt sich für deren Belange auch gegenüber der Gefängnisleitung ein.

Paul Donat hat sein Interessengebiet beim Sport gefunden. In Dreieich wohnend, unterstützt er seit 45 Jahren den Kraftsportverein in Neu-Isenburg. Der inzwischen 83-Jährige begann als dortiger Jugendleiter, wurde Sportreferent und übernahm schließlich 2010 die Leitung des Vereins. Paul Donat, selbst nie als Ringer aktiv gewesen, kam durch seine beiden Söhne, die diesen Sport ausübten, zu diesen kraftraubenden Sportart.
Sein Augenmerk legt der mit der Bürgermedaille der Stadt Neu-Isenburg Ausgezeichnete zunehmend auf die jungen Ringer mit Migrationshintergrund. Ihnen eine sinnvolle Freizeitgestaltung zu bieten, bei der sie ihre Kraft und ihren Einsatzwillen beweisen können, ist ihm Herzensangelegenheit.

Jörg Roggenbuck lässt kaum eine Gelegenheit aus, wenn es bei Veranstaltungen um christliche Belange, speziell um die Versöhnung zwischen Christen und Juden beziehungsweise Deutsche und Juden geht. Als Mitglied im Deutsch-Israelischen Arbeitskreis seit 1987 leitete der Diplom-Theologe über vier Jahre die Regionalgruppe Heidelberg, referierte über die jüdische Geschichte und fertigte für die Gedenkstätte Yad Vashem einen Pressespiegel an, in welchem er die Versöhnungsarbeit dokumentiert.

Als 53-Jähriger hält sich der Stadtverordnete der Grünen mit Radfahren fit und tut dabei gleichzeitig Gutes für die Umwelt. Deshalb ist er neben seinem Einsatz bei der Friedens- und Ökologiebewegung und bei der Nutzerinitiative der Dreieichbahn auch Mitglied der ADFC-Ortrgruppe.

Günther Stapp ganzes Bestreben galt als Offenthaler der Ortsumgehung seines Heimatortes. Bereits 1985 gehörte der heute 76-Jährige zu den Gründern einer Bürgerinitiative, die mit ihm um die Entlastung des Ortskerns und gegen die täglich tausenden Fahrzeuge des Durchgangsverkehrs kämpfte. Aller Einsatz schien vergebens, als das Projekt vom Verwaktungsgerichtshof gekippt wurde. Dass es dann doch weiterging, ist auch der von ihm in der IG verkehrsgeschädigter Bürger immer wieder vorangetriebenen Initiative zu verdanken.





Jörg Rockenbuch, Ortrud Georg-Pathe, Günther Stapp und Paul Donat (von links) erhielten die Landesehrenbriefe aus den Händen von Oliver Quilling (hinten links). Dazu graulierten auch Stadtverordnetenvorsteherin Renate Borgwald und Bürgermeister Dieter Zimmer, der in seiner Begrüßung die Geehrten würdigte.   Foto: epa