Aufgaben des Vereins Mutter-Kind-Heim Preungesheim e.V. Drucken

 

  • Den Müttern ein Stück Normalität in den Gefängnisalltag bringen, Gespräche führen, das Ergehen der Kinder thematisieren, den Alltag auflockern.

 

  • Jetzt wieder ganz aktuell: Uns um die Kinder kümmern, versuchen, ihnen im Einvernehmen mit der Mutter schöne Erlebnisse in einer angenehmen Atmosphäre  vermitteln.

 

  • Die Sorgen der Mütter zur Kenntnis nehmen, diskutieren, eventuell mit der Heimleitung und den Mitarbeitern beraten über Themen, die die Frauen bedrücken.

 

  • Gegenüber der Anstaltsleitung gegebenenfalls auf Missstände aufmerksam machen.

 

  • Kontakte zum Ministerium pflegen und gegebenenfalls auch dort nachfragen, wie Missstände, die wir beobachten, behoben werden können.

 

  • Gegenüber der Öffentlichkeit immer wieder darauf aufmerksam machen, dass bei einer Haftstrafe auch die Angehörigen - ganze Familien – betroffen sind, also Menschen, die sich in keiner Weise strafbar gemacht haben. Gleicherweise  vor der Annahme zu warnen, dass es keine Erklärung für strafbares Verhalten gibt. Die allermeisten strafbaren Handlungen, die uns zur Kenntnis kommen, sind daraus entstanden, dass ein Mensch einer schwierigen Lebenssituation nicht gewachsen war. Was die Frauen, mit denen wir es zu tun haben, vor allem brauchen, ist Hilfe auf ihrem schwierigen Lebensweg.

 

  • Konkrete Hilfen anzubieten, wenn ein finanzieller Bedarf nicht auf andere Weise gedeckt werden kann, wenn also die Sozialbehörden eine dringend benötigte Unterstützung nach ihren Vorschriften nicht gewähren können. Und dies - in Zusammenarbeit mit den zuständigen Sozialarbeiterinnen der Anstalt - für Frauen, die inhaftiert sind - dazu zählen in den letzten Jahren vor allen Dingen Zuschüsse zu Fahrtkosten zum Besuch von Kindern, die, da sie bereits älter sind, nicht im Mutter-Kind-Heim leben. Finanzielle Unterstützung aber auch – in Zusammenarbeit mit der Anlaufstelle für straffällig gewordene Frauen – für Frauen, die nach der Entlassung vor der schwierigen Aufgabe stehen, sich ein neues Leben aufzubauen.

 

  • Von den ersten Jahren des Bestehens an hat sich der Verein bemüht, die Idee des Zusammenlebens von Müttern und Kindern im Gefängnis immer wieder kritisch zu hinterfragen. Vor mehr als zwanzig Jahren haben wir einen Forschungsauftrag mit finanziert, der der Frage nachgegangen ist, wie sich der Aufenthalt im Mutter-Kind-Heim auf das Leben der Kinder auswirkt. Konsequenz der damaligen Forschung war es, dass das Mutter-Kind-Heim im wesentlichen dem offenen Vollzug angegliedert wurde, allerdings eine kleine Zahl von Plätzen weiter für den geschlossenen Vollzug vorgesehen werden musste. Das ist der Zustand, den wir seit 1988 haben. Das geschlossene Mutter-Kind-Heim wurde in den damaligen Reden zur Eröffnung stets als ‚Provisorium’ vorgestellt, hat sich aber bis heute in der damaligen Form erhalten.

 

  • Wir bemühen uns auch, mit den Kolleginnen aus dem Strafvollzug der anderen Bundesländer regelmäßig in Kontakt zu sein und organisieren Treffen für die anderen Mutter-Kind-Heim Einrichtungen.